Boden
Fließestrich:
Durch die Verwendung von fließfähigem Estrichmörtel ist eine einfache und schnelle Estrichverlegung möglich. Dabei wird ein vorgefertigter Trockenmörtel an der Baustelle durch Mischpumpen mit Wasser vermengt und über einen Schlauch ins Gebäudeinnere geleitet. Dort wird der zähflüssige Estrich ausgebreitet. Der Vorteil eines Fließestrichs ist, dass sich körperlich anstrengende Arbeitsschritte wie das Abziehen der Oberfläche oder die Verdichtung durch Stampfen oder Klopfen entfallen. Das Gemisch ist flüssig genug, um sich selbst zu einer ebenen Fläche zu nivellieren. Fließestriche gibt es in allen denkbaren Werkstoffen (Anhydrit, Magnesia, Zement oder Gussasphalt). Ferner eignen sie sich hervorragend als dünne Ausgleichsmasse, um bei Sanierungsarbeiten - z. B. nach dem Abschlagen alter Fliesen - den noch funktionsfähigen Altestrich einzuebnen.
Zementestrich:
Zementestrich ist ein Beton mit einer speziellen Mischung und einer speziellen Körnungsgröße. Das Mischungsverhältnis von Sand zu Zement beträgt rund 3:1. Die Körnungsgröße reicht bis zu 8 Millimetern. Ein großer Vorteil des Estrichs ist die hohe Beständigkeit gegenüber Wasser. Obgleich diese Beständigkeit vorliegt, kann der Estrich im nassen Zustand an Festigkeit verlieren. Während der Erstarrung ist eine Mindesttemperatur von 5 Grad Celsius erforderlich, diese muss während der gesamten Trockenzeit aufrechterhalten bleiben.
Als Sichtestrich wird ein oberflächenfertiger Estrich bezeichnet, der sich ohne einen weiteren Bodenbelag direkt nutzen lässt. Lange nur in der Industrie eingesetzt, findet er heute in fast allen Bereichen des Bauens Anwendung. Die Gründe dafür liegen in seiner Langlebigikeit sowie der hohen Stand-, Verschleiß- und Abriebfestigkeit – vorausgesetzt die Herstellung erfolgt fachgerecht. Dazu können verschiedene Arten von Fließestrichen zum Einsatz kommen. Sie müssen lediglich stabil sein und eine geringe Empfindlichkeit gegen Feuchtigkeit aufweisen.
Calciumsulfatestrich:
Der konventionelle Calciumsulfatestrich besteht aus den Komponenten Anhydrit, Sand bzw. Kies, eventuell Zusatzstoffen und Wasser. Bearbeitet wird er wie Zementestrich. Durch Zugabe von geeigneten Kunstharzdispersionen kann die Festigkeit gesteigert werden. Das Abbinden erfolgt durch Kristallisation. Je nach Temperatur und Baustellenklima ist der Estrich nach drei Tagen begehbar und nach 28 Tagen voll belastbar. Da er empfindlich ist gegen Feuchtigkeit, müssen Bereiche, in denen mit Dampfdiffusion oder Feuchtigkeit zu rechnen ist, eine Abdichtung oder Dampfsperre erhalten. Calciumsulfatestriche müssen ungehindert austrocknen können. Sie dürfen frühestens nach ein bis zwei Wochen belegt werden, wenn der Feuchtegehalt 0,5 CM-Masse-% nicht mehr überschreitet.